Glossary entry (derived from question below)
français term or phrase:
bitume de judée
allemand translation:
Bitumen von Judäa (Antikpatina)
Added to glossary by
Vera Wilson
Apr 22, 2009 19:33
15 yrs ago
français term
bitume de judée
français vers allemand
Art / Littérature
Art, artisanat et peinture
La *Bitume de Judée* est une patine antiquaire. D'un marron très profond et doré, elle permet de reproduire le vieillissement et la patine des années en ombrant les parties planes et en fonçant les creux et les moulures des sculptures ou moulures en bois, métaux, dorures, plâtres, albatres, peintures etc...
Proposed translations
(allemand)
3 | Bitumen von Judäa | Vera Wilson |
3 | Judenpech (natürlicher Asphalt/Erdpech aus Palästina) | Gabriele Beckmann |
3 | Bitumen Judaicum | Anja C. |
Change log
Apr 26, 2009 08:44: Vera Wilson Created KOG entry
Proposed translations
24 minutes
Selected
Bitumen von Judäa
Antik-Patina aus Bitumen von Judäa. Halbflüssige Antikpatina für vergoldete und versilberte Rahmen. Nach dem Auftragen wird ein Teil mit einem Wattebausch ...
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Note added at 2 hrs (2009-04-22 21:37:57 GMT)
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Viele Quellen gibt es ja dazu nicht. Hier ist noch eine andere, mit Titel "Bitumen", aber auf dem Bild sieht man auf dem Etikett dann noch "Betum de J..": http://www.kokolo.es/aleman.swf
"Bitumen von Judäa" scheint die Patina vom Malmittel abzugrenzen.
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Note added at 2 hrs (2009-04-22 21:37:57 GMT)
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Viele Quellen gibt es ja dazu nicht. Hier ist noch eine andere, mit Titel "Bitumen", aber auf dem Bild sieht man auf dem Etikett dann noch "Betum de J..": http://www.kokolo.es/aleman.swf
"Bitumen von Judäa" scheint die Patina vom Malmittel abzugrenzen.
3 KudoZ points awarded for this answer.
Comment: "Danke Vera! Habe schlussendlich aus Deiner Antwort "Antikpatina" übernommen und "Bitume de Judée" tel quel dahinter stehen lassen :-)"
11 heures
Judenpech (natürlicher Asphalt/Erdpech aus Palästina)
Scheint mit der gebräuchlichste Ausdruck zu sein.
Es handelt sich natürlichen Asphalt (auch: Erdpech). Natürlicher Asphalt ist ziemlich selten, wird aber in verschiedenen Regionen gefunden. Die Vorkommen im Gebiet um das Tote Meer/in Palästina werden Judenpech genannt.
Diese erste enttäuschende Erfahrung mit einer organischen Verbindung brachte Niépce gleichwohl auf eine vielversprechende Spur: Er verwendete Asphalt, der nach den seit der Antike abgebauten Vorkommen in Palästina Judenpech (bitume de Judée) genannt wurde. In Frankreich wurde das zähe, schwarzbraune Mineral damals auch in der Mine du Parc, einer Grube bei Seyssel, ungefähr 100 Kilometer von seinem Landsitz entfernt, gewonnen.
http://de.encarta.msn.com/sidebar_81506252/Spektrum_der_Wiss...
Der Ausdruck "Bitumen Iudaicum" geht auf Plinius den Älteren zurück. Ich würde ihn aber eher im Zusammenhang mit Berichten über die Antike verwenden.
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Note added at 13 hrs (2009-04-23 09:04:41 GMT)
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Ich habe eine interessante Quelle gefunden. Einige Auszüge:
http://kremer-pigmente.de/47600.htm
Asphalt als Künstlerwerkstoff tritt dagegen erst in den Malerbüchern des späteren 16. Jahrhunderts auf. Stets bezeichnete der Begriff Asphalt sowohl den Rohstoff als auch die fertige Künstlerfarbe. Zusätzliche Namen mit synonymer Bedeutung für Rohstoff und Malerfarbe waren im deutschsprachigen Gebiet bis zum 18. Jahrhundert Judenpech, Judenharz und Judenleim (nach dem Herkunftsland Palästina), im englischen Gebiet asphaltum und Antwerp brown (nach seiner angeblichen Beliebtheit bei den Niederländern) und in Spanien - als seltene Ausnahme - carne momia. Bitumen als Synonym setzte sich in den romanischen Sprachgebieten bereits im 16. Jahrhundert durch (span. betún, frz. bitume de Judée), während es in der deutschen und englischen Sprache anscheinend erst im 19. Jahrhundert aufkam.
Parallel zu der rasenden Entwicklung der petrochemischen und kohleverarbeitenden Industrie und der daraus resultierenden Produktvielfalt, die das Verschwimmen althergebrachter Begriffe zusätzlich unterstützte, setzte im 19. Jahrhundert ein wirres Durcheinander der Bezeichnungen für die aus Asphalt hergestellte Malerfarbe ein, was hauptsächlich dadurch zustande kam, dass jeder Autor, der sich zum Thema äusserte, seine eigene Definition und Terminologie veröffentlichte. In der deutschsprachigen Literatur erscheinen zu Beginn des 19. Jahrhunderts - zusätzlich zu den älteren Synonymen des 16. bis 18. Jahrhunderts - die Begriffe Erdpech und Erdharz, wobei die Namen weiterhin sowohl für den Rohstoff als auch für die Künstlerfarbe galten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen dazu Bitumen, Bergpech, Bergteer und Mumie echt ägyptisch. In den romanischen Sprachgebieten blieben bitume und bitume de Judée weiterhin vorherrschend, in England asphaltum, bitumen und mummy. Zwar wurde vereinzelt der Versuch unternommen, die Künstlerfarbe besser zu definieren und dem Rohstoff gegenüber abzugrenzen. 1886 wurde in einer englischsprachigen Veröffentlichung die Lösung von Asphalt in Terpentinöl asphaltum genannt, und 1898 erschien in den Technischen Mitteilungen für Malerei ein Artikel, in dem der Autor die Künstlerfarbe Asphaltbraun nennt. Offensichtlich blieben derartige Bemühungen aber erfolglos.
usw. usw.
Ich bin weiterhin der Ansicht, dass der lateinische Ausdruck nicht so gut passt, aber vielleicht ist es in diesem Fall wirklich am Sinnvollsten, den französischen Ausdruck beizubehalten und in Klammern eine der zahlreichen Übersetzungen anzugeben. Aber "Judenpech" ist vielleicht wirklich etwas veraltet.
Es handelt sich natürlichen Asphalt (auch: Erdpech). Natürlicher Asphalt ist ziemlich selten, wird aber in verschiedenen Regionen gefunden. Die Vorkommen im Gebiet um das Tote Meer/in Palästina werden Judenpech genannt.
Diese erste enttäuschende Erfahrung mit einer organischen Verbindung brachte Niépce gleichwohl auf eine vielversprechende Spur: Er verwendete Asphalt, der nach den seit der Antike abgebauten Vorkommen in Palästina Judenpech (bitume de Judée) genannt wurde. In Frankreich wurde das zähe, schwarzbraune Mineral damals auch in der Mine du Parc, einer Grube bei Seyssel, ungefähr 100 Kilometer von seinem Landsitz entfernt, gewonnen.
http://de.encarta.msn.com/sidebar_81506252/Spektrum_der_Wiss...
Der Ausdruck "Bitumen Iudaicum" geht auf Plinius den Älteren zurück. Ich würde ihn aber eher im Zusammenhang mit Berichten über die Antike verwenden.
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Note added at 13 hrs (2009-04-23 09:04:41 GMT)
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Ich habe eine interessante Quelle gefunden. Einige Auszüge:
http://kremer-pigmente.de/47600.htm
Asphalt als Künstlerwerkstoff tritt dagegen erst in den Malerbüchern des späteren 16. Jahrhunderts auf. Stets bezeichnete der Begriff Asphalt sowohl den Rohstoff als auch die fertige Künstlerfarbe. Zusätzliche Namen mit synonymer Bedeutung für Rohstoff und Malerfarbe waren im deutschsprachigen Gebiet bis zum 18. Jahrhundert Judenpech, Judenharz und Judenleim (nach dem Herkunftsland Palästina), im englischen Gebiet asphaltum und Antwerp brown (nach seiner angeblichen Beliebtheit bei den Niederländern) und in Spanien - als seltene Ausnahme - carne momia. Bitumen als Synonym setzte sich in den romanischen Sprachgebieten bereits im 16. Jahrhundert durch (span. betún, frz. bitume de Judée), während es in der deutschen und englischen Sprache anscheinend erst im 19. Jahrhundert aufkam.
Parallel zu der rasenden Entwicklung der petrochemischen und kohleverarbeitenden Industrie und der daraus resultierenden Produktvielfalt, die das Verschwimmen althergebrachter Begriffe zusätzlich unterstützte, setzte im 19. Jahrhundert ein wirres Durcheinander der Bezeichnungen für die aus Asphalt hergestellte Malerfarbe ein, was hauptsächlich dadurch zustande kam, dass jeder Autor, der sich zum Thema äusserte, seine eigene Definition und Terminologie veröffentlichte. In der deutschsprachigen Literatur erscheinen zu Beginn des 19. Jahrhunderts - zusätzlich zu den älteren Synonymen des 16. bis 18. Jahrhunderts - die Begriffe Erdpech und Erdharz, wobei die Namen weiterhin sowohl für den Rohstoff als auch für die Künstlerfarbe galten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen dazu Bitumen, Bergpech, Bergteer und Mumie echt ägyptisch. In den romanischen Sprachgebieten blieben bitume und bitume de Judée weiterhin vorherrschend, in England asphaltum, bitumen und mummy. Zwar wurde vereinzelt der Versuch unternommen, die Künstlerfarbe besser zu definieren und dem Rohstoff gegenüber abzugrenzen. 1886 wurde in einer englischsprachigen Veröffentlichung die Lösung von Asphalt in Terpentinöl asphaltum genannt, und 1898 erschien in den Technischen Mitteilungen für Malerei ein Artikel, in dem der Autor die Künstlerfarbe Asphaltbraun nennt. Offensichtlich blieben derartige Bemühungen aber erfolglos.
usw. usw.
Ich bin weiterhin der Ansicht, dass der lateinische Ausdruck nicht so gut passt, aber vielleicht ist es in diesem Fall wirklich am Sinnvollsten, den französischen Ausdruck beizubehalten und in Klammern eine der zahlreichen Übersetzungen anzugeben. Aber "Judenpech" ist vielleicht wirklich etwas veraltet.
Note from asker:
Danke Gabriele für die vielen Recherchen! Schlussendlich habe ich mich für folgendes entschieden: Antikpatina "Bitume de Judée" - weil ich auch nichts Umwerfenderes finden konnte... |
Peer comment(s):
neutral |
Anja C.
: steht als dt. Synonym unter meinem Bitumen- Judaicum-Link, hab's aber nicht eingestellt, weil ich den Ausdruck für den franz. Satz unpassend finde (de Judée bzw. Judaicum klingt "neutraler"). Außerdem ist "Bitumen" in der Kunst ein gängiger Begri
1 heure
|
13 heures
Bitumen Judaicum
[geb meine Antwort nochmals ein, damit der Ausdruck "Bitumen Judaicum" auch als target term steht.]
http://www.zeno.org/Lemery-1721/A/Bitumen Judaicum
http://www.websters-dictionary-online.net/bi/bitumen_of_Jude...
...im Kontext Kunst oft auch nur "Bitumen" genannt:
Der Künstler bedient sich nicht der traditionellen Instrumente der Malerei, er gebraucht für seine informellen Kompositionen keinen Bleistift oder Farben, sondern verwendet Asche, Bitumen, Graphit und Pigmentstaub, als würde er das Bild der Welt in ihren Fundamenten neu erschaffen.
http://www.jodd.de/info/info.htm
Der Bildträger (Thermo Clear Platte) und die "Malmitteln" (Folien, Gewebebänder und Bitumen) werden in die strukturellen Merkmale der Malerei (Bildträger, zweidimensionales formales Arbeiten mit Fläche, Linie und darstellerischer Struktur) einverleibt.
http://stadtbibliothek.graz.at/index.asp?ID=3
Seine Bilder kombinieren dabei stets Malerei und Collage mit Überlagerungen verschiedenster Art. Dazu verwendet er Acryl und Bitumen, Schablonentechnik und Auskratzungen, womit er sich von jedwedem strengen Formengefüge löst.
http://www.kulturbox.de/galerien/bonn/?vo_id=_1RB13VQFZ
http://bayley-art.de/bildergalerie_r_04.html
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Note added at 13 hrs (2009-04-23 09:27:07 GMT)
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PS: Der deutsche Begriff Judenpech stammt nachweislich aus einer "unbelasteteren" Zeit, selbst wenn er sich bis heute gehalten hat...;-(
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Note added at 14 hrs (2009-04-23 09:34:30 GMT)
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...was verwendest Du nun, wenn ich fragen darf? Bitumen oder Bitumen Judaicum oder den französischen Ausdruck mit Übersetzung (welcher?) in Klammern? :-)
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Note added at 14 hrs (2009-04-23 09:39:40 GMT) Post-grading
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ja, sicher eine gute Lösung!
http://www.zeno.org/Lemery-1721/A/Bitumen Judaicum
http://www.websters-dictionary-online.net/bi/bitumen_of_Jude...
...im Kontext Kunst oft auch nur "Bitumen" genannt:
Der Künstler bedient sich nicht der traditionellen Instrumente der Malerei, er gebraucht für seine informellen Kompositionen keinen Bleistift oder Farben, sondern verwendet Asche, Bitumen, Graphit und Pigmentstaub, als würde er das Bild der Welt in ihren Fundamenten neu erschaffen.
http://www.jodd.de/info/info.htm
Der Bildträger (Thermo Clear Platte) und die "Malmitteln" (Folien, Gewebebänder und Bitumen) werden in die strukturellen Merkmale der Malerei (Bildträger, zweidimensionales formales Arbeiten mit Fläche, Linie und darstellerischer Struktur) einverleibt.
http://stadtbibliothek.graz.at/index.asp?ID=3
Seine Bilder kombinieren dabei stets Malerei und Collage mit Überlagerungen verschiedenster Art. Dazu verwendet er Acryl und Bitumen, Schablonentechnik und Auskratzungen, womit er sich von jedwedem strengen Formengefüge löst.
http://www.kulturbox.de/galerien/bonn/?vo_id=_1RB13VQFZ
http://bayley-art.de/bildergalerie_r_04.html
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Note added at 13 hrs (2009-04-23 09:27:07 GMT)
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PS: Der deutsche Begriff Judenpech stammt nachweislich aus einer "unbelasteteren" Zeit, selbst wenn er sich bis heute gehalten hat...;-(
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Note added at 14 hrs (2009-04-23 09:34:30 GMT)
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...was verwendest Du nun, wenn ich fragen darf? Bitumen oder Bitumen Judaicum oder den französischen Ausdruck mit Übersetzung (welcher?) in Klammern? :-)
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Note added at 14 hrs (2009-04-23 09:39:40 GMT) Post-grading
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ja, sicher eine gute Lösung!
Note from asker:
Danke, Anja, schnell wie immer :-). Mit dem "Judenpech" habe ich auch so meine Mühe und werde deshalb darauf verzichten. |
Antikpatina "Bitume de Judée" (zumal wir hier in der Schweiz an französische Ausdrücke gewöhnt sind, gell ;-) ) |
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